Einleitung
Wir ermutigen Sie dazu, die Bildquellen selbst nachzuprüfen und nicht einfach das als Tatsache hinzunehmen,
was hier präsentiert wird. Genaue Details zu den verwendeten Bildvorlagen können
hier eingesehen werden.
Da bestimmte Berichte auf dieser Webseite auf vorangegangenen aufbauen, ist es außerordentlich wichtig chronologisch vorzugehen.
Es können in diesen Berichten Details auftauchen, die bereits zuvor in allen Einzelheiten analysiert wurden.
Wenn Sie neu hier sind und direkt die aktuelleren Berichte ohne Vorkenntnisse lesen, dann ist der nötige Gesamtzusammenhang
möglicherweise nicht erkennbar. Sie tun sich selbst und uns einen Gefallen, wenn Sie zunächst mit den ältesten Berichten anfangen.
Dieser Bericht nimmt Bezug zu Strukturanomalien in Aram Chaos. Wir empfehlen, zuerst die vorangegangenen Berichte aus dieser Reihe zu lesen,
sollten diese Ihnen noch nicht bekannt sein.
Hierzu gehören folgende Dokumente:
Mars Global Surveyor (MGS)
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Gestartet: 07.11.1996 |
Offizielle Mars-Erkundung gestartet: März 1999 |
Kontaktabbruch: 02.11.2006 |
Mars Global Surveyor © NASA/JPL
Mehr als 200000 Bilder, das ist die Menge an Aufnahmen, die die Marssonde "Mars Global Surveyor" während ihrer Einsatzzeit geliefert hat.
Dabei sind eine Vielzahl interessanter und hochauflösender Bilder entstanden, die unter anderem die Grundlage für dieses Projekt bilden.
Aus den Meta-Informationen zu den jeweiligen Fotostreifen (siehe Link zum MGS-Bildarchiv) ist herauszulesen, dass die Kamera an Bord der
MGS vereinzelt auch Bilder mit einer maximalen Auflösung von bis zu 1,5 Metern pro Pixel produziert hatte.
Die Raumsonde hatte bereits 2001 ihre geplante Lebensdauer erreicht, aber die Einsatzzeit wurde durch die NASA immer weiter
verlängert. Dadurch konnte MGS beispielsweise auch für die beiden Mars-Lander Spirit und Opportunity als Relaisstation dienlich sein,
welche Anfang 2004 den Mars sicher erreichten. Der Kontakt zur Sonde ist leider Ende 2006 abgebrochen, so dass hier die Quelle versiegt ist.
Die Ausbeute der jahrelangen Erkundung durch MGS kann über die folgende Webseite begutachtet werden.
Link: Malin Space Science Systems (MSSS)
Zwei Bildausschnitte aus der Bildreihe der Mars Orbiter Camera (MOC).
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Diese Bilder sind insofern besonders wertvoll, da hier strukurelle Anomalien fast auf Anhieb erkennbar sind.
Mars Odyssey (MO)
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Gestartet: 24.10.2001 |
Offizielle Mars-Erkundung gestartet: Februar 2002 |
Missionsende offen |
Mars Odyssey © NASA
Ausgestattet ist die Raumsonde Mars Odyssey unter anderem mit einer Spezialkamera, die in der Lage ist, Bilder im sichtbaren und infraroten
Bereich des elektromagnetischen Spektrums aufzunehmen. Im sichtbaren Wellenlängenbereich soll die als THEMIS benannte Kamera
(Thermal Emission Imaging System) Strukturen mit einer Größe von etwa 18 Metern noch auflösen können. Das wäre eine weitaus geringere
Auflösung als die Kamera von Mars Global Surveyor. Jedoch ist anzumerken, dass für das gesetzte Missionsziel die Auflösung völlig den Anforderungen
entspricht. Das primäre Missionsziel liegt in der geologischen Aufnahme des vulkanischen Umfelds und dem Nachgang von Spuren hinsichtlich vergangener
Wasserläufe auf dem Mars.
Eine Recherche in den Bildarchiven von Mars Odyssey ist über das folgendes Webangebot möglich.
Link:
Mars Odyssey Mission - Arizona State University
Bildausschnitte aus den entsprechenden THEMIS-Aufnahmen von Aram Chaos
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Die oben gezeigten Bildausschnitte zeigen eine Auswahl der besten Aufnahmen, die in Bezug auf die ATLAS-Station vorliegen. Die vorhandenen restlichen
Aufnahmen zeigen das entsprechende Zielgebiet nur aus einer erheblich größeren Entfernung. Details lassen sich auf diesen Aufnahmen nicht mehr erkennen.
Auch diese Bilder hier sind weit von der Qualität der MOC-Kamera der Mars Global Surveyor Raumsonde entfernt.
Mars Express (MEX)
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Gestartet: 02.06.2003 |
Offizielle Mars-Erkundung gestartet: Januar 2004 |
Missionsende offen |
Mars Express © ESA
Im März 2006 hat nun die Raumsonde Mars Express den Mars erreicht, deren Primärziel in der vollständigen Kartografierung der Mars-Oberfläche liegt.
Ausgerüstet mit einer hochauflösenden Stereokamera (kurz HRSC) liefert diese Bilder mit einer Auflösung von
bis zu 10 Metern, mit denen auch 3D-Farbbilder erstellt werden können. Eine derartige Auflösung ist jedoch nicht dafür geeignet,
um feine Details sichtbar zu machen.
Interessanterweise besitzt nach
Wikipedia-Angaben
die HRSC eine Super Resolution Channel (SRC) genannte Optik.
Die theoretische Auflösung liegt hier bei knapp 2 Metern. Jedoch scheinen technische Probleme den Einsatz der SRC
erheblich zu begrenzen...
Nichtsdestoweniger wären auch die regulären Aufnahmen aus Aram Chaos für die Analyse-Arbeiten von Interesse. Auf diese Weise könnte man sich einen
allgemeinen Eindruck über die Gegend um die ATLAS-Station verschaffen. Selbst bei einer Auflösung von 10 Metern pro Pixel
könnte man unter Umständen nützliche Informationen gewinnen.
Mit HRSCview stellt die Freie Universität Berlin ein Web-Interface zur Verfügung, dass den Zugriff zum Mars Express
HRSC Bildarchiv ermöglicht. Der folgende Link führt direkt auf dieses Web-Interface und wurde zudem so eingestellt, dass
sie dem Besucher fast punktgenau die Struktur aufzeigt, die hier als die ATLAS-Station bezeichnet wird.
Link:
HRSCview - mit voreingestellten Koordinaten auf die ATLAS-Station
Schade nur, dass bei Marsaufnahmen immer mit unschönen Bildübertragungsfehlern zu rechnen ist...
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Der oben gezeigte Bildfehler existiert zumindest schon seit dem Zeitpunkt, als dieser Bereich von Aram Chaos erstmalig von
uns mit HRSCview betrachtet wurde und ist bis zum jetzigen Zeitpunkt, an dem dieser Bericht geschrieben wurde, weiterhin vorhanden.
Dennoch ist der gezeigte Bildausschnitt ein gutes Beispiel dafür, welchen Stellenwert eine hohe Auflösung haben kann. In
der Bildmitte, direkt unter dem Störstreifen, ist jener "Berg" zu sehen, an dessen Spitze sich die auffällige Anomalie
befindet, die auf den Aufnahmen des "Mars Global Surveyors" zu sehen ist. Auffällige, interessante Strukturen
sind hier nicht mehr zu erkennen.
Vielleicht gelingt es ja irgendwann, neue, störungsfreie Bilder aus dieser Region verfügbar zu machen, die zudem eine bessere
Meter/Pixel-Auflösung zeigen.
Mars Reconnaissance Orbiter (MRO)
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Gestartet: 12.08.2005 |
Offizielle Mars-Erkundung gestartet: November 2006 |
Missionsende offen |
Mars Reconnaissance Orbiter © NASA
Aus einer Höhe von 300 Kilometern vermag der Mars Reconnaissance Orbiter Aufnahmen mit einer maximalen vertikalen Auflösung von 20-30 cm pro Pixel zu
erzeugen. Die Auflösung der HiRISE Kamera ist ein herausstechendes Merkmal der MRO-Marssonde, da sie in Hinblick auf die Planetenforschung eine Leistung
darstellt, die nur von modernen Militär-Spionagesatelliten übertroffen wird.
Eine derartige Auflösung würde kaum noch Fragen offen lassen, wenn dabei auch die für uns interessanten Gebiete aufgenommen werden.
Die Universität von Arizona, die den Bau der Kamera in Auftrag gegeben hat, stellt eine Webseite zur Verfügung, die eine Abfrage von bislang
erhältlichen HiRISE-Aufnahmen ermöglicht.
Link:
High Resolution Imaging Science Projekt - Lunar and Planetary Laboratory
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind jedoch noch keine Bilder vorhanden, die die entsprechende Gegend in Aram Choas
abbilden. Der HiRISE-Katalog zeigt dabei auf, dass durchaus Bilddaten zu Aram Chaos vorliegen, allerdings aus Bereichen, die nicht in unmittelbarer Nähe
zu unseren entdeckten Anomalien liegen.
Die folgende Tabelle fasst alle Fakten zusammen, die in Bezug auf die Analysearbeiten von Relevanz sind.
Als Zielgebiet haben wir eine Strukturanomalie in den Fokus genommen, die wir in unseren vorangegangen Berichten als
die ATLAS-Station bezeichnet haben.
Raumsonde |
Maximale Auflösung |
Zielgebiet abgebildet? |
Mars Global Surveyor (MGS) |
max. bis 1,5 Meter/Pixel |
ja |
Mars Odyssey (MO) |
max. bis 18 Meter/Pixel |
ja |
Mars Express (MEX) |
max. bis 2 Meter/Pixel |
ja* |
Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) |
max bis 30 Zentimeter/Pixel |
Nein |
*nicht in hoher Auflösung |
Die Gegenüberstellung der einzelnen Aufnahmen zeigt, dass bislang nur die Aufnahme der Mars Global Surveyor Raumsonde von 2004 die bislang
beste Aufnahme der Strukturanomalie des "ausgehöhlten" Berges in Aram Chaos aufweist. Dabei ist es nicht nur so, dass diese Aufnahme die
zeitlich älteste ist, sie stammt zudem auch von der ältesten der hier aufgelisteten Sonden.
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Zu dem ausgewählten Zielgebiet liegt aus der Menge aller verfügbaren Mars-Fotos nur eine einzige Aufnahme vor, die die relevanten Strukturen
so abbildet, dass wichtige Details erkennbar sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt muss festgehalten werden, dass ansonsten keine weiteren Aufnahmen
vorliegen, die die entsprechende Gegend hochauflösend abbilden. Vielversprechend wären hierbei Aufnahmen der HiRISE-Kamera, welche sich an der Mars
Reconnaissance Orbiter-Raumsonde befindet.
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