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Mars-Steinhügel analog zu irdischen Cairns

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Einleitung

Wir ermutigen Sie dazu, die Bildquellen selbst nachzuprüfen und nicht einfach das als Tatsache hinzunehmen, was hier präsentiert wird. Genaue Details zu den verwendeten Bildvorlagen können hier eingesehen werden.

Da bestimmte Berichte auf dieser Webseite auf vorangegangenen aufbauen, ist es außerordentlich wichtig chronologisch vorzugehen. Es können in diesen Berichten Details auftauchen, die bereits zuvor in allen Einzelheiten analysiert wurden. Wenn Sie neu hier sind und direkt die aktuelleren Berichte ohne Vorkenntnisse lesen, dann ist der nötige Gesamtzusammenhang möglicherweise nicht erkennbar. Sie tun sich selbst und uns einen Gefallen, wenn Sie zunächst mit den ältesten Berichten anfangen.

Dieser Bericht nimmt Bezug zu Strukturanomalien im Gusev Krater. Wir empfehlen, zuerst die vorangegangenen Berichte aus dieser Reihe zu lesen, sollten diese Ihnen noch nicht bekannt sein.

Hierzu gehören folgende Dokumente:

1. Stein auf Stein



Ein künstlicher Steinhügel im Gusev-Krater

Es wurde bereits im vorangegangenen Bericht auf das merkwürdige Verhalten seitens der NASA verwiesen, bezüglich der Entdeckung einer außergewöhnlichen Steinhügelstruktur. Eine sehr eindrucksvolle Bildaufnahme des Marsrovers Spirit an SOL 728 zeigt den Steinhügel unübersehbar mittig am oberen Bildrand. Der Hügel ist bereits so nah, dass Teile der Oberflächenstruktur gut erkennbar sind. Die letzte Aufnahme stammt von SOL 730. Der Streckenverlauf lässt vermuten, dass der Rover näher an diese Hügelstruktur herangefahren ist, doch Aufnahmen von dem Steinhügel gibt es keine mehr. Dies hätte aus geologischer Sicht ein sehr aufschlussreiches Forschungsobjekt sein können, aber stattdessen wurde es totgeschwiegen. Man könnte annehmen, dass dieser Hügel vielleicht übersehen worden ist, doch schon mehr als 2 SOL-Wochen zuvor ist der Steinhügel aus größerer Entfernung zu sehen. Weit mehr als ein Dutzend Mal hätten die an der Mission direkt beteiligten Forscher den immer größer werdenden Hügel übersehen müssen.


Ins Bild klicken, um jeweils eine neue Ansicht aufzurufen

Man könnte nun spekulieren, dass es vermutlich zu Beginn nicht klar gewesen war, dass die Struktur sich als künstlicher Steinbau erweisen sollte. Es ist auch die einzige Entdeckung dieser Art, die jemals von einem Marsrover festgehalten wurde. Dementsprechend ist man sich erst bei der unmittelbaren Annäherung an diese Struktur, etwa zum SOL-Zeitpunkt 730, der Bedeutung dieser Entdeckung klar geworden. Die Situation wurde fehl eingeschätzt und die bereits veröffentlichten Bilder konnte man nicht zurückziehen, so dass nur die Option übrig blieb, weitere Daten bzgl. der Hügelstruktur wegfallen zu lassen.



Vergleich mit irdischen Gegenstücken

Steinhügel Konstrukte wie die auf dem Mars lassen sich auch auf der Erde finden. Es sind Strukturen, die als sogenannte Cairns bezeichnet werden. Der Begriff Cairn leitet sich aus dem englischen Sprachraum ab und steht für einen künstlich erstellten Steinhügel. Der genauere Ursprung des Wortes stammt aus der schottisch-gälischen Sprache. Das dort verwendete "càrn" (plural càirn) bedeutet übersetzt "Steinmal".

Die Formgebung eines Cairn ist variabel. So gibt es Cairns unterschiedlichster Größe. Bestehend aus einer handvoll Steinen, bis hin zu größeren Steinhügeln. Vom Aufbau her bilden viele Konstruktionen konisch geformte Steinhaufen, aber es existieren auch ausbalancierte Skulpturen, die an eine stilisierte Darstellung eines Menschen erinnern. Im deutschen Sprachgebrauch existiert mit Steinmann oder Steinmännchen Wikipedia Link auch ein eigener Begriff für jene Steinhügel.

Diese Steinhügelbauten stellen eines dieser frühzeitlichen kulturellen Merkmale dar, die ebenfalls weltweit zu finden sind. Es mag darin ein archetypisches Denken verankert sein, was erklären mag, warum solche Konstrukte in den abgelegensten Orten dieser Welt gebaut wurden. Ein konischer Steinhaufen ist dabei noch die einfachste Form. In diesem speziellen Fall interessieren uns vor allem all jene Konstrukte, die von der Formgebung dem Steinhügel auf dem Mars entsprechen. Ein abgerundeter Bau mit einem flachen Mittelteil und relativ steil verlaufenden Seiten.

Eine kleine Auswahl entsprechender Beispiele ist in der folgenden Bildleiste eingearbeitet worden. Die einzelnen Bildsegmente sind anklickbar und geben das Bild im größeren Format wieder. Die Bildbeschreibung enthält darüber hinaus Angaben über den Standort, sowie über das geschätzte Alter, sofern dies bekannt ist.

Bild
Steinhügel im Gusev Krater
Aufnahme des Marsrovers Spirit im Gusev-Krater. Aufgenommen am seinem 728. Einsatztag.
Steinhügel aus Minnesota
Beispiel eines Cairn aus Red Wing, einer Stadt aus Goodhue County im US-Bundesstaat Minnesota. Red Wing wurde nach einem Dakota-Häuptling benannt. So werden auch diese Cairns dem dort einst einheimischen Indianerstamm zugerechnet. Eine Zeitangabe zu deren Entstehung ist allerdings nicht möglich.
Cairn aus Pennsylvania
Beispiel eines Cairn aus Oley Hills in Berks County im US-Bundesstaat Pennsylvania. Altersbestimmung konnte nicht durchgeführt werden. Wird als Werk der dort einst einheimischen Indianerstämme zugerechnet
Cairn auf dem dem Gipfel von Lonfell
Cairn auf dem dem Gipfel von Lonfell, einem Berg im Nordwesten von Island. Es existieren keinerlei Aufzeichnungen, die den Ursprung des Cairns klären könnten. Allerdings wird sich die Geschichte erzählt, dass dieser Cairn von Flóki Vilgerðarson gebaut wurde, besser bekannt als Raben-Floki, einem der ersten Vikinger, die ihren Fuss auf dieses bislang unbewohnte Stück Land gesetzt haben (um das Jahr 870 n. Chr.).
Cairn auf dem dem Gipfel von Lonfell
Spruceton Valley, ein Waldgebiet im Hinterland des US-Bundesstaates New York. Über die Ursprünge der dort gefundenen Steinhügel ist kaum etwas bekannt. Es liegen keine offizielle Datierungen von Archäologen vor. Man vermutet auch hier, dass sie das Werk der dort einst einheimischen Einwohner sind. Darüber hinaus nimmt man an, dass die Steinbauten Markierungspunkte darstellen, die auf astronomischen Beobachtungen fußen. Weitere Informationen über diese Steinbauten finden sich auf folgender Webseite: ashnews.org
Cairn aus Kanada
Beispiel eines Cairn aus Baffin Island im Norden von Kanada. Es ist eine Steinhügelkonstruktion, die von den dort einheimischen Inuit auch als Inuksuk (Mehrzahl: Inuksuit) bezeichnet wird und häufig eine Funktion als Landmarker besitzt. Über die Entstehungszeit der ursprünglichen Inuksuk-Konstruktionen ist wenig bekannt. Einige der Inuksuit werden der Dorset-Kultur zugerechnet, was zu einer Zeit bis etwa 500 v. Chr. zurückreicht.
Cairn aus Conneticut
Cairn aus Brooklyn im US-Bundesstaat Conneticut. Alter unbekannt.
Zum Vergrößern einen der Bildausschnitte anklicken



Marsianische Bedeutung

Mit der Entdeckung eines Cairns innerhalb des Gusev-Kraters stellt sich die Frage nach ihrer Bedeutung. In Hinblick auf irdische Cairns dienen die meisten sehr offensichtlich als Landmarkierungen, so wie es heutzutage zum Teil noch der Fall ist. Allerdings bedarf es keiner aufwändigen Bauten und somit fallen diese Markierungen meist recht einfach aus. Bei dem Mars-Cairn scheint es sich um ein sehr sorgfältig gestaltetes Steinhügel-Konstrukt zu handeln. Anhand der Traverse Map, einer Bereichskarte die den Streckenverlauf der Marsrovers anzeigt, ist jedoch nicht ersichtlich, ob die Lage des Mars-Cairns eine markante Position in seiner Umgebung einnimmt.

Als Teil einer Sepulkralkultur ist ein Cairn eine Ausprägung dessen, wie ein Begräbnis durchgeführt wurde. In diesem Kontext stellen sie dann Grabkonstruktionen dar, die auch vergleichbar sind mit sogenannten Tumuli Wikipedia Link. Im englischen wird zu derartigen Begräbnishügeln der Begriff "barrow" verwendet. Hier wird anstatt einer reinen Steinkonstruktion ein Erdhügel aufgetürmt, der ggf. auch mit Steinteilen unterstützt wird. Der darunterliegende Leichnam ist je nachdem auf unterschiedlichste Weise bestattet worden, was von Körperbestattungen bis hin zur Einäscherung sprich Leichenbrand reicht. Die frühesten Beispiele gibt es bereit seit der Steinzeit und ist vereinzelt bis hinein ins Mittelalter so praktiziert worden.

Landmarkierung oder Begräbnisstätte - mehr als das lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt und bei der vorliegenden Datenlage nicht sagen. Das Alter lässt sich anhand der Aufnahmen des Marsrovers nicht ableiten. So bleiben zunächst eine Reihe von Spekulationen.



Möglichkeit für eine natürliche geologische Struktur

Bei Ausnahme-Entdeckungen dieser Art ist es genauso wichtig zu klären, ob eine derartige Struktur unter Umständen nicht auch das Ergebnis natürlicher geologischer Prozesse sein kann. Welche natürlichen Strukturen auf der Erde lassen sich mit der vorliegenden Marsstruktur vergleichen und wie sind diese entstanden?

Die in Frage kommenden geomorphologische Prozesse müssen im Endergebnis dieselben charakteristischen Merkmale aufweisen, wie sie im Beispiel des Marshügels zu sehen sind.

Bild
Roque Nublo
Roque Nublo (spanisch: Wolkenfelsen) stellt einen ehemaligen Pfropf eines Vulkanschlots in Form eines Basaltmonolithen dar. Der markante Gipfelfelsen steht auf dem gleichnamigen Berg im spanischen Gran Canaria. Durch seine Beschaffenheit aus robuster Basaltbrekzie konnte dieser den Erosionprozessen wesentlich besser wiederstehen, als das weichere umgebende Gestein und blieb so als Härtling erhalten. Im Bild zu sehen mit dem kleineren Zwillingsfels Roque Rana
Owl Head
Die sogenannten 'Owl Head' Spitzkuppen (engl. Buttes) liegen in den Tortolita Mountains innerhalb des US-Bundesstaates Arizona. Eine sog. Butte wird durch Erosionprozesse heraus gebildet, wenn eine Hülle aus hartem Gestein, oft vulkanischen Ursprungs, sich über eine Schicht aus weicherem Gestein absetzt. Die Hülle wiedersteht der Erosion, während das weichere umliegende Gestein zerfällt. Charakteristisch für jene Kuppen ist, dass sie abrupt aus der umliegenden Region heraus ragen, eine relativ schmale und abgeflachte Oberseite besitzen und sehr steile Seiten aufweisen
Formation im Serengeti National Park in Tanzania
Inselberg Formation im Serengeti National Park in Tanzania. Die gezeigte Felsformation wird als sog. Inselberg bezeichnet. Ein Inselberg (engl. Monadnock) ist in der Geomorphologie ein Einzelberg/hügel oder eine Felsengruppe, die sich inselartig und unvermittelt aus einer Flachform erhebt. Es sind meist alte Granitfelsen, die aufgrund von Erosionprozessen, eine rauhe Oberflächestruktur aufweisen und in einer Vielzahl unterschiedlich großer Felssegmente durchgebrochen sind
Chalk Bluffs in Colorado
Die 'Chalk Bluffs' (Kreidefelsen) stellen einen kargen Steilhang im nordöstlichen Teil des US-Bundesstaates Colorado dar. Die immer wiederkehrenden massiven Wasserströme, die durch diese Landschaft flossen, haben deutliche Spuren hinterlassen
Felsformationen im Joshua Tree National Park
Die Felsformationen des Joshua Tree National Park sind vor mehr als 100 Millionen Jahren entstanden, nachdem sich große Mengen Magma unter der Erdoberfläche abkühlten. Erosionprozesse haben dafür gesorgt, dass die erstarrten Formationen freigelegt wurden und dabei markante Gesteinsformen zum Vorschein kamen. Es sind unter anderem große kuppelartige Strukturen, die aus recht kantigen Blöcken zusammengesetzt sind. Einige dieser Erhebungen sind der Geologie als Inselberge oder Monadnock bekannt.
Lava-Turm nahe Tsetserleg
Tsetserleg ist eine Stadt in der Landesmitte der Mongolei. Etwa 600 km südwestlich von der Hauptstadt Ulaanbaatar entfernt. In der unmittelbaren Umgebung befindet sich der erloschene Volkano Khorgo. So sind in der Gegend eine Reihe interessanter geologischer Formationen zu finden, wie beispielsweise erstarrte Lava-Blasen oder erstarrte Lava-Türme
Beehive Rock in Nevada
Sogenannter Beehive Rock (Bienenstock-Felsen) im Valley of Fire im US-Bundesstaat Nevada. Dieser Effekt wird durch Winderosion bzw. äolische Erosionsprozesse verursacht. Äolische Erosion beinhaltet im Wesentlichen zwei Prozesse, Deflation und Abrieb. Beide Prozesse hinterlassen deutliche Spuren. Dort wo lockeres Gestein vom Wind abgetragen und durch die Wüste transportiert wird, bilden sich auf ihrem Weg Sanddünen und Abschleifspuren an den Felsoberflächen. So erhält der Sandstein in der Umgebung seine charakteristische Oberflächenstruktur und ist wie im vorliegenden Bild ähnlich eines Bienenstocks geformt worden
Zum Vergrößern einen der Bildauschnitte anklicken

Die gezeigten Beispiele können nur in Teilaspekten Parallelen mit der entdeckten Marsstruktur aufweisen. Entweder sind die natürlich entstandenen Felsformationen zu groß, weisen keine nach oben hin abgeflachte Kuppelform auf oder sie besitzen eine sichtbare andere Oberflächenstruktur. Viel eindrucksvoller sind die künstlich erstellten Steinhügel, die allgemeinhin als Cairn bezeichnet werden. Größe, Form und Oberflächenstruktur stimmen hier in einer großen Anzahl von Beispielen aus verschiedenen Teilen der Welt überein.



Schlussfolgerungen

Der vom Marsrover Spirit scheinbar beiläufig aufgenommene Steinhügel stellt eindeutig eine Strukturanomalie dar. Irdische Beispiele für gleichartige Steinhügelbauten deuten darauf hin, dass es sich hier um einen künstlich erstellten Hügel handelt. Doch wie bei den irdischen Gegenstücken, so sind auch im Marsumfeld keine anderen strukturellen Auffälligkeiten vorhanden. Cairns stehen in der Regel isoliert in der Landschaft. Nur im Beispiel einiger Grabhügelbauten, die per Definition als Tumuli (Erdhügel) zu bezeichnen sind, befinden sich weitere gleichartige Strukturen in direkter Nachbarschaft, wenige Meter voneinander entfernt.

So sind auch auf den offiziell vorliegenden Bildaufnahmen von Spirit, zu der betreffenden Region und zum betreffenden Zeitraum, keine weiteren nennenswerten Auffälligkeiten zu finden. Es handelt sich um ein alleinstehendes Konstrukt, dessen Bedeutung sich vermutlich auf etwas sehr einfaches und grundlegendes zurückführen lässt, wie zum Beispiel die als Landmarkierung oder als Grabhügel. Um was es sich tatsächlich handelt, wird man vermutlich nur durch eine Untersuchung vor Ort klären können.

Es mag vielleicht keine besonders spektakuläre Entdeckung sein, abgesehen davon das es ein weiteres Beispiel in der Liste außergewöhnlicher Marsanomalien ist, doch unter Umständen liegt hier ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür vor, dass ähnliche Gebräuche auf dem Mars praktiziert wurden wie einst hier auf der Erde. Gegebenenfalls ist dieser Steinhügel auch nur ein Relikt aus der Frühzeit der 'belebten' Marsgeschichte. Hat sich die Kulturgeschichte auf der Erde parallel zu der auf dem Mars entwickelt? Welche weiteren Gemeinsamkeiten teilen wir noch?




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